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Leschaco in Moerdijk

Betrachtung der volatilen Rahmenbedingungen im Markt der Gefahrgutlogistik und die Bedeutung des neuen Leschaco-Lagers in den Niederlanden

Dieser Blogbeitrag wirft einen Blick auf die aktuelle Marktdynamik, auf die wirtschaftlichen Perspektiven und die Bedeutung einer konsequenten Einhaltung von Vorschriften. Wir gehen zudem auf unsere strategische Entscheidung ein, ein neues Gefahrgutlager in Moerdijk in den Niederlanden zu bauen. Wir beleuchten dabei vor allem dessen Bedeutung im aktuellen Marktumfeld.

Aktuelle Markt- und Wirtschaftsaussichten

Der globale Chemiemarkt ist mit komplexen Rahmenbedingungen konfrontiert. Dazu zählen die jüngsten geopolitischen Ereignisse wie der Ukraine-Krieg und die entsprechend negativen Entwicklungen auf dem Gasmarkt. So hat der Angriff Russlands zum Beispiel zu Unterbrechungen der Lieferketten und zu Preisschwankungen auf dem Gasmarkt geführt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters erwartet der deutsche Chemieverband VCI für 2023 einen weiteren Rückgang in der nationalen chemischen Industrie. Die Ursachen dafür liegen in einer anhaltend hohen Inflation, einer schwachen Weltwirtschaft, in der europäischen Energiekrise und in regulatorischen Problemen in Deutschland. Die Industrieproduktion einschließlich Pharmazeutika werde demzufolge 2023 um 5 Prozent zurückgehen, während der Umsatz der Branche voraussichtlich sogar um 7 Prozent sinken werde, so der VCI in seinem Quartalsbericht. Diese Prognosen machen deutlich, dass die Logistikinfrastruktur der chemischen Industrie jetzt und in Zukunft äußerst anpassungsfähig und belastbar sein muss.

Gleichgewicht von Standards und Vorschriften herstellen

Auf dem Markt für Chemielogistik sind Servicequalität und die Einhaltung von Vorschriften zentrale Anliegen von Leschaco. Die Behörden in den unterschiedlichen Ländern legen immer mehr Wert auf die Durchsetzung strenger Vorschriften, um den sicheren Transport, die Lagerung und den Umgang mit gefährlichen Gütern zu gewährleisten. So werden beispielsweise die REACH-Verordnung (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) und die CLP-Verordnung (Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung) der Europäischen Union ständig weiterentwickelt, sodass alle Beteiligten in der Branche gezwungen sind, die Vorschriften einzuhalten. Leschaco verfolgt diese Änderungen proaktiv und sorgt zuverlässig dafür, dass die höchsten Sicherheits- und Konformitätsstandards in allen unseren Betrieben eingehalten werden. Das richtige Gleichgewicht zwischen gesetzlichen Anforderungen, aktuellen Marktpraktiken, Kundenanforderungen und Leschacos eigenen Standarderwartungen zu finden, kann jedoch eine Herausforderung sein. Das gilt insbesondere im Bereich der Kontraktlogistik und in den Regionen, in denen diesen Themen noch wenig Bedeutung beigemessen wird.

Das Leschaco-Lager in Moerdijk im aktuellen Marktumfeld

Die strategische Entscheidung von Leschaco, ein neues Lager in Moerdijk zu errichten, beweist unsere langfristige Vision und unser Engagement, den Nischenmarkt der Chemielogistik zu bedienen. Das gilt insbesondere in einem Umfeld mit begrenzter Infrastruktur für die Lagerhaltung. Unsere hochmoderne Anlage ist auf die spezifischen Bedürfnisse der Branche ausgerichtet und fügt sich nahtlos in unsere sogenannte „Strategie 2030“ ein. Das Lager Moerdijk ist ein Eckpfeiler in unseren Bemühungen, Kunden eine umfassende Lösung aus nur einer Hand zu bieten. Darüber hinaus beobachtet Leschaco aufmerksam die bevorstehende hohe Marktnachfrage nach Batterien und die Möglichkeit, an diesem Standort die Umfüllung von Großbehältern abzuwickeln. Das erhöht die strategische Bedeutung des Lagers im Hinblick auf eine reibungslose Logistik für unsere Kunden.

Dennoch sieht der Marktforscher „TI Market Intelligence“ Anzeichen dafür, dass sich der Lagermarkt im Laufe des Jahres abzukühlen beginnt. Die Hinweise auf eine rückläufige Aktivität kamen von zwei großen Konzernen: Amazon und FedEx kündigten an, dass sie Lagerkapazitäten abbauen würden, da sie in den Pandemiejahren zu viele Verpflichtungen eingegangen waren. Die Leerstandsquoten befinden sich jedoch weiterhin auf Rekordniveau, auch wenn sie in einigen Regionen leicht rückläufig sind. Auf dem Lagermarkt ist zudem ein starker Rückgang bei der Erschließung neuer Lagerflächen zu verzeichnen, da das sinkende Volumen und die steigenden Kosten ihren Tribut fordern. Die Leerstandsquoten werden daher eher knapp bleiben, was wiederum die Mieten in allen Bereichen um unterschiedliche Prozentsätze ansteigen lassen wird.

Darüber hinaus wirken sich die folgenden Markttrends auf die Umstrukturierung der globalen Lieferketten im Sinne einer höheren Widerstandsfähigkeit aus:

  • Die Risikominimierung in der globalen Wertschöpfungskette treibt die strukturelle Nachfrage an. Immobilien, die sich in der Nähe des Endverbrauchers befinden und einen Zugang zu einer hochwertigen Infrastruktur bieten, waren bisher am stärksten nachgefragt. Dieser Trend dürfte sich auch weiterhin und überdurchschnittlich fortsetzen.
  • Kunden wollen häufig Flächen an Standorten, an denen das Bauen fast unmöglich ist. Zwar nimmt die Bautätigkeit zu, ist aber in den verschiedenen Regionen uneinheitlich, da die regulatorischen Hindernisse zunehmen und Grundstücke immer knapper werden.
  • Steigende Baukosten und die Ausweitung der Kapitalisierungsrate treiben die Mieten in die Höhe, um die Kosten und das Risiko der Entwicklung zu deckeln.

 

Unser Lager in Moerdijk, das im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden soll, stellt für Leschaco eine bedeutende Investition dar. Es unterstreicht unser Engagement, den sich entwickelnden Bedürfnissen der Branche gerecht zu werden und gleichzeitig die Anforderungen des Marktes in einem besonders dynamischen Umfeld zu erfüllen. In einem sich ständig weiterentwickelnden Markt bleibt Leschaco somit an der Spitze der Gefahrgutlogistik.

Titelbild: Moerdijk by Tjeerd – stock.adobe.com

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