Der Seeverkehr ist das Rückgrat des internationalen Handels und der Weltwirtschaft. Heute werden mehr als 80 % des internationalen Warenverkehrs auf dem Seeweg abgewickelt. In den meisten Entwicklungsländern ist der Anteil sogar noch deutlich höher. Container mit Chemikalien, wie leicht entzündliche Inhaltsstoffe, müssen in Häfen und auf Schiffen mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Bei unsachgemäßem Umgang und Transport kann ein Gefahrgutcontainer schnell zu einem ernsten Problem werden und Mensch, Schiff und Umwelt in ernsthafte Gefährdung bringen. Wir alle erinnern uns noch mit Schrecken an das verheerende Unglück im Hafen von Beirut im August 2020 oder den Brand auf der X_Press Pearl im Mai 2021.
Leschaco ist daher immer auf der Suche nach Innovation und neuen Technologien, um den Transport von Gefahrgütern sicher und transparent zu machen. Im Sommer 2020, mitten in der ersten Phase der Pandemie, haben wir die Gründer der Aeler Technologies SA kennengelernt. Aeler ist ein junges Unternehmen und wurde im Juni 2018 in Lausanne, in der Schweiz, von Naïk Londono und David Bauer gegründet. Naïk ist Neuro-Ingenieur und auf Methoden der Künstlichen Intelligenz spezialisiert. David ist Mikrotechniker und lernte die Feinheiten der Logistik bei einem Auftrag für einen schweizer Hersteller von Luxusuhren kennen. Beide bauen ihr Startup-Unternehmen mit hervorragendem technologischem Know-how und zugleich großem Elan auf. Fast drei Viertel der Team-Mitglieder bei Aeler sind noch keine 35 Jahre alt. Und ich darf sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen diesem jungen schweizer StartUp und uns, den Vertretern eines hanseatischen Familienunternehmens mit immerhin mehr als 140 Jahren Tradition, enorm viel Spaß bereitet.
Aeler konzipierte einen modernen Container, der ursprünglich für den Transport von Flexitanks ausgelegt war. Wenn flüssige Güter nicht in klassischen Tankcontainern, sondern in flexiblen Behältern transportiert werden sollen, kommen häufig Flexitanks zum Einsatz: Das sind strapazierfähige, beutelartige Behälter aus Gummi- oder Polypropylen-Gewebe, die sich grundsätzlich für den Transport von chemischen Flüssigkeiten und flüssigen Lebensmitteln in Mengen von bis zu 36.000 Litern eignen. Die Außenwände der Container müssen enorm stabil sein, um diese großen Mengen an Flüssigkeit halten zu können– ein bekanntes Problem klassischer Stahlcontainer. Wenn es sich um Gefahrgüter handelt, sind unsere Leschaco Tankcontainer aber in der Regel – auch aus ökologischer Sicht – die bessere Wahl.
Der moderne Aeler UNIT ONE ist aus Verbundwerkstoffen gefertigt und definiert den Begriff Container völlig neu. Er ist stärker, isoliert, intelligent, umweltfreundlich und erhöht die Nutzlast erheblich. Seine passive Isolierung macht ihn zur idealen Lösung für den Transport und Schutz einer breiten Palette empfindlicher Güter. In Zahlen ausgedrückt:
Ausgestattet mit einer normierten Container-Nummer und einer CSC-Plakette ist der Aeler global verkehrsfähig. Momentan sind nur 20-Fuss-Aeler Container verfügbar, aber das Unternehmen arbeitet bereits an 40- und 45-Fuss-Containern.
Die Isolierungseigenschaften haben es uns besonders angetan. Einige unserer Gefahrgüter sind temperaturempfindlich und wir müssen sie während der Be- und Entladung, aber auch während des Transportes, vor zu niedrigen oder zu hohen Temperaturen schützen. Container, die wir von Europa nach Asien transportieren, durchqueren mehrere Klimazonen: Die eisigen Temperaturen des europäischen Nordens wechseln sich ab mit den heißen Temperaturen der Umladehäfen im Mittleren Osten oder mit den feucht-heißen Klimabedingungen in der Endbestimmung in Asien. Natürlich könnten die Gefahrgüter in Kühlcontainern gefahren werden, deren Isolierungseigenschaften helfen, Schäden von der Ladung abzuwenden. Doch die Kühlcontainer werden oftmals für andere Ladung benötigt, für Transporte, die auf eine aktive Temperaturführung angewiesen sind. Diesen Interessenkonflikt löst ein Aeler Container.
Leschaco und Aeler haben sich zusammengetan und in Kooperation eine neue Version des Aeler Container für den Gefahrguttransport entwickelt. Wie bei einem klassischen Stahlcontainer wurden hierzu Zurrringe oben und unten im Container angebracht, die wiederum ein verlade- und seetransportsicheres Festmachen der Ladung im Container erlauben. Das Verladen auf rutschfesten Matten unterstützt ein Komposit-Boden.
Aber der Aeler-Container kann noch viel mehr: Seine in die Tür integrierte Smart Einheit liefert Daten an eine intuitive Plattform (Control Tower), die laufend die Sicherheit und Qualität der Transportumgebung überwacht und maßgeschneiderte Warnhinweise gibt. Dieses Smart Unit ist in der Lage, Luftfeuchtigkeit, Außen- und Innentemperatur, aber auch das Schockverhalten während des Transportes zu messen und zu melden. So können bedrohliche Temperaturbildungen im Inneren der Container bereits von der Landseite rechtzeitig erkannt und Kontroll-, bzw. Notfallmaßnahmen auf dem Schiff oder im Hafen frühzeitig eingeleitet werden.
Das GPS des Containers ermöglicht unter „Day Light“-Bedingungen auch eine einwandfreie Standortbestimmung. Das ist wichtig, angesichts der heutzutage sehr fragmentierten Seelogistik, die über viele Transitstationen führen kann. Ein Supply Chain Event Management gibt Auskunft darüber, ob der Transport entsprechend der Planung durchgeführt wird, oder ob es zu Unterbrechungen kommt. Das ist deshalb von großer Bedeutung, da bei temperaturempfindlichen Gefahrgütern zum Beispiel das „schlichte Vergessen“ eines Containers im Transithafen zu einer übermäßigen Erhitzung und damit unter Umständen zu einer Explosion führen könnte. Die konstante Überwachung der Transportbedingungen hilft folglich, die sicheren Voraussetzungen zu schaffen, die für Gefahrgüter vorgeschrieben und vor allem notwendig sind, um Leben, Güter und Umwelt zu schützen.
Der Aeler Control Tower gibt aber nicht nur die Transportbedingungen wieder, sondern deckt alle notwendigen Daten wie optimierte Containerzuteilung, Wartung und Reparatur und Ausfallzeiten ab, die ein effizientes Flottenmanagement erfordert. Die Verfügbarkeit von Kühlcontainern ist limitiert, so dass andere, ebenso sichere Methoden und neue Technologien gefunden werden müssen, um den Transport von Gefahrgütern zu ermöglichen.
Die vernetzten Container generieren große Datenmengen, die, unterstützt von KI-Systemen, die Schifffahrtsbranche bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Gefahrensituationen werden rechtzeitig erkannt und Entscheidungen können somit schneller und fundierter getroffen werden.
Eine digitale Verbindung eines Konnossementes mit einem Aeler Container ermöglicht nicht nur die Teilung von Informationen zwischen allen am Transport beteiligten Parteien, sondern auch eine schnellere Freistellung in den Häfen und Terminals und damit Risikominimierung auf der Transportstrecke.
Wir bei Leschaco bieten unseren Kunden Lösungen, die die hohen Anforderungen des Gefahrguttransportes erfüllen, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll und ethisch korrekt sind. Mit Aeler haben wir dabei einen Partner gefunden, der uns und unsere Kunden auf diesem Weg zuverlässig und mit modernsten Innovationen begleitet. Mit Schweizer Präzision.
Die Leschaco Gruppe ist ein weltweit tätiger Logistikdienstleister, der hanseatische Tradition mit Weltoffenheit und Innovationsgeist verknüpft. „Experienced. Dedicated. Customized.“ fasst die Philosophie des Unternehmens treffend zusammen: Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung erstellen Spezialistenteams kundenspezifische Lösungen.
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